Wer verdient Geld mit unserem Tod? Leben und Tod gehen im Leben eines Menschen Hand in Hand. Dann gibt es nur noch den Tod. Aber ist er das für jeden?
In der heutigen Welt versuchen die Menschen, mit allem Geld zu machen, von Dosen und Flaschen bis zur Jungfräulichkeit. Es gibt keine Heiligkeit, nur Geschäfte. Geschäfte und der Wunsch, sich an allem zu bereichern, was möglich ist. Dazu gehört auch der Tod.
Vor allem mit Bestattungsdiensten lässt sich Geld verdienen. Dienstleistungen, die von Jahr zu Jahr vielfältiger werden und deren Angebot sich ständig erweitert.
Traditionell verdienen Blumenhändler Geld, bei denen man Kränze und Blumen in jeder gewünschten Größe bestellen kann.
Ein Wohltäter verdient Geld. Nicht selten natürlich mit jeder Gnade und zunehmend nach einer strengen Preisliste. Offenbar müssen wir auch bezahlen, damit sich der Himmel für uns öffnet.
Immer beliebter werden Bestattungsinstitute, die den noch lebenden Kunden anbieten, den Sarg selbst auszusuchen. Denn wer weiß schon besser, in welchem Sarg wir uns nach dem Tod am wohlsten fühlen werden? Wir können die Farbe, die Größe, die Holzart wählen, aus der er gefertigt wird? Oder wir können uns für eine Feuerbestattung entscheiden.
Auch für die Medien ist der Tod kein Tabu mehr. Der Tod eines Prominenten (oh Schreck!) ist für die Farbpresse und Klatschportale aller Art eine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Nicht selten werden wir mit Fotoreportagen von Beerdigungen beglückt. Verkauft werden Gesichter voller Leid, verzweifelte Gesichter von Menschen, die jemanden verloren haben. Es werden Augen verkauft, die voller Tränen und Erstaunen darüber sind, fotografiert zu werden, und die sich deshalb zunehmend hinter dunklen Brillen verstecken.
Auch auf dem polnischen Markt tauchen zaghaft neue Sterbedienste auf. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die Beerdigungen für unsere Haustiere organisieren. Schließlich haben auch Tiere ein Recht auf einen würdigen Abschied, vor allem, wenn sie treue Begleiter und oft bessere Freunde als Menschen waren.
Am Ende ist es die Familie des Verstorbenen, die das Geld verdient. Die Witwe, die Kinder, die Enkelkinder. Seine Erben. Die Menschen, für deren Lebensunterhalt er während seines Lebens gesorgt hat und für deren Lebensunterhalt er nach seinem Tod sorgen wird. Ein wohlhabender Mann. Ein vorbildlicher Ehemann und Vater. Er hatte eine Geliebte, vielleicht sogar mehrere. Jemanden, der ihm Gesellschaft leistete, jemanden, mit dem er Sex hatte, und vielleicht jemanden, den er liebte. Keiner erinnert sich oder will sich erinnern. Was zählt, ist das Hier und Jetzt. Was zählt, ist Geld.
Heutzutage ist wahrscheinlich nur an den Armen, den Obdachlosen und den Unbekannten nichts mehr zu verdienen. Der Preis für einen würdigen Tod ist daher heute hoch. Man muss seine Liebsten verlassen, einen neuen Namen annehmen und unter einer Brücke leben.